Corporate Blog - Das Wichtigste in Kürze:
Ein Corporate Blog ist ein Blog, der von einem Unternehmen geführt wird. Meistens wird er von einem oder mehreren Mitarbeitern betreut.
Es gibt unterschiedliche Varianten von Corporate Blogs, wie zum Beispiel Service- und Themen-Blogs.
Es gibt acht gute Gründe, einen Unternehmensblog zu führen, unter anderem zur SEO-Optimierung.
Fünf Beispiele dafür, wie Unternehmen Corporate Blogs nutzen.
Mit dem Aus des Daimler-Blogs 2019 endete eine zwölfjährige Erfolgsgeschichte. Seit das Aushängeschild der deutschsprachigen Corporate Blogs abgeschaltet wurde, wird immer häufiger die Frage gestellt: Lohnt sich ein Unternehmensblog überhaupt noch?
Unsere Antwort darauf ist ein definitives “Ja”. Es gibt acht gute Gründe, warum Unternehmen auch heute noch einen Corporate Blog führen sollten.
Was ist ein Corporate Blog?
Definition
Ein Corporate Blog ist ein Blog, der von einem Unternehmen geführt wird. Meistens wird er von einem oder mehreren Mitarbeitern betreut.
In der grundsätzlichen Funktionsweise unterscheidet sich ein Unternehmensblog nicht von normalen Blogs. Es werden Inhalte erstellt und veröffentlicht. Der Unterschied zu anderen Blogs ist die Zielsetzung. Während private Blogger über Themen schreiben, die sie interessieren, dient ein Corporate Blog dem Marketing des Unternehmens. Der gewählte Blog-Content soll eine bestimmte Zielgruppe ansprechen und diese für die Firma begeistern. Dementsprechend haben die Blogthemen dann auch mit der Branche des Unternehmens zu tun.
Varianten
Nicht jeder Corporate Blog ist gleich, da jedes Unternehmen seine ganz eigenen Marketingziele damit verfolgt. Viele Corporate Blogs lassen sich aber dennoch in Kategorien einteilen, wobei einige Unternehmensblogs auch Überschneidungen in den jeweiligen Kategorien aufweisen.
Service-Blog
Der Service- oder Produktblog bietet dem Kunden zusätzliche Informationen und Tipps rund um die eigenen Produkte. Das können bei einem Lebensmittelhersteller zum Beispiel leckere Rezepte sein oder bei einer Baumarktkette Hand- und Heimwerkertipps.
Unternehmen, die sehr erklärungsbedürftige Produkte vertreiben, greifen sehr gerne auf Service- / Produktblogs zurück. So hat Microsoft zum Beispiel einen eigenen Blog für Excel, in dem unter anderem monatlich über die neuesten Updates berichtet wird oder wertvolle Formatierungstipps gegeben werden.
Der Corporate Blog von Microsoft zu Themen rund um das Produkt Excel.
Kampagnen-Blog
Ein Kampagnen-Blog wird normalerweise nur für eine gewisse Zeit betrieben, im Rahmen einer bestimmten Werbekampagne. Er kann weiterführende Informationen zum Produkt enthalten, Hinweise auf soziales Engagement, eine besondere Nachhaltigkeit oder auch Einblicke in die Herstellungsmethoden geben und dergleichen.
Themen-Blog
Themen-Blogs umfassen ein sehr weites Feld. Sie behandeln für gewöhnlich ein bestimmtes Themengebiet. Ein Themen-Blog ist besonders gut dafür geeignet, um ein Unternehmen als Experte in der eigenen Branche zu etablieren. Der Blog von LocalUp ist ein solcher Themen-Blog. Da wir Anbieter einer Marketing Automatisierung sind, dreht sich auch in unserem Blog alles rund um das Thema Onlinemarketing.
Customer-Relationship-Blog
Ein Customer-Relationshop-Blog ist dazu da, eine eigene Community aufzubauen, die sich mit dem Unternehmen identifizieren kann. Die Bindung zur Firma wird durch den Blog verstärkt. Oft werden hier vermehrt Hinweise auf die Social Media Kanäle des Unternehmens eingebaut, um so mehr Traffic auf diesen zu erzielen. Auch werden die Kommentarfunktionen des Blogs dazu genutzt, mit den Lesern in einen regelmäßigen Austausch zu gehen. Ein gutes Beispiel für so einen Blog ist der von Ritter Sport. Auf diesen werden wir weiter unten noch genauer eingehen.
Branchen- und Nachrichten-Blog
In Branchen- und Nachrichten-Blogs informieren Unternehmen ihre Kunden über Branchennews und -trends. Solche Blogs zielen vor allem darauf ab, Kunden im B2B-Bereich zu gewinnen. Ein bekannter Blog im Marketingbereich ist zum Beispiel der OMR Blog.
8 Gründe für einen Corporate Blog
Ein Unternehmensblog lässt sich nicht mal eben nebenbei schreiben. Es erfordert großen Aufwand, die Themen zu recherchieren, aufzubereiten und noch mit ansprechenden und informativen Creatives zu versehen. Ganz abgesehen von den notwendigen Vorbereitungen, wie das Anlegen des Blogs, die Keywordrecherche, die Konkurrenzanalyse, etc. Vermutlich müssen Sie für einen eigenen Unternehmensblog sogar extra Personal einstellen, zumindest, wenn dieser in einer gewissen Regelmäßigkeit und in einer guten Qualität veröffentlicht werden soll. Dennoch lohnen sich diese Anstrengungen definitiv. Es gibt 8 wichtige Gründe, warum Sie einen Corporate Blog haben sollten.
Positionierung als Branchenexperte: Indem Sie qualitativ hochwertige Blogbeiträge zu relevanten Themen verfassen, belegen Sie Ihr Branchenwissen. Sind Sie zum Beispiel ein Unternehmen, das online Pflanzen vertreibt, können Sie sich mit Tipps zur richtigen Pflege der Pflanzen oder mit Gartentipps für jede Jahreszeit als Experte positionieren.
Reichweite: Wenn die Kunden Sie erst einmal als Experten in Ihrem Fachgebiet wahrgenommen haben, werden Sie immer wieder auf Ihre Website zurückkehren, um die neuesten Blogbeiträge zu lesen. Im besten Fall teilen diese die Blogbeiträge Ihres Unternehmens auch mit ihren Freunden und verhelfen Ihnen so zu neuen Kunden. Sie erhalten somit eine höhere Reichweite. Um tatsächlich eine höhere Reichweite zu erreichen, ist es wichtig, nur über Themen zu schreiben, die für den Kunden wirklich relevant sind und das regelmäßig. Es ist somit wichtig, die eigene Zielgruppe zu kennen.
Leadgenerierung: Sie können Ihre Blogartikel auch dazu nutzen, auf andere Angebote Ihres Unternehmens hinzuweisen. So können Sie zum Beispiel Whitepaper, E-Books, Checklisten und dergleichen zum Download bereitstellen oder verweisen Sie mit Call-to-Actions auf bestimmte Landingpages, Kontaktformulare und dergleichen. So können Sie mit der Hilfe Ihres Corporate Blog Websitebesucher in Leads verwandeln.
Ranking: Wird Ihr Unternehmen bei Google erst auf Seite zwei gelistet, ist es unwahrscheinlich, dass es von den Kunden online gefunden wird. Es gilt also, Ihr Ranking so zu verbessern, dass Sie auf Seite eins gelistet werden. Auch dabei kann Ihnen ein Corporate Blog helfen. Schreiben Sie Blogartikel zu Keywords, unter denen Sie gefunden werden wollen. Achten Sie darauf, dass Ihre Blogartikel SEO-optimiert und auf Ihre Zielgruppe zugeschnitten sind. Versuchen Sie zu erreichen, dass Ihre Blogposts geliked, kommentiert und geteilt werden. All das sendet positive Signale an Google und sorgt für ein besseres Ranking Ihres Unternehmens.
Kundenbindung: Indem Sie Ihr Expertenwissen und wertvolle Tipps und Tricks mit Ihren Website-Besuchern teilen, stärken Sie die Bindung von diesen zu Ihrem Unternehmen. Sie wecken das Vertrauen des Kunden in Sie und Ihre Marke. Ihr Blog kann sich dabei nicht nur an Kunden, sondern auch an Sponsoren, Stakeholder, Zulieferer oder Partnerfirmen richten und auch deren Bindung an Ihr Unternehmen stärken.
Owned Media: Mit einem Corporate Blog haben Sie ein mächtiges Marketinginstrument in Ihrer Hand, denn Sie besitzen damit einen ganz eigenen Kommunikationskanal. Sie haben dort die volle Kontrolle über Ihre Inhalte und es entstehen Ihnen keine zusätzlichen Kosten für die Veröffentlichung Ihrer Beiträge. Ein weiterer Vorteil von Owned Media ist, dass es glaubwürdiger und authentischer wirkt als Paid Media, weil es eben keine gekaufte Werbung ist.
Seeding: Die Blogbeiträge Ihres Unternehmens können Sie ganz einfach auch für Ihre Social Media Kanäle aufbereiten. So können Sie mit einem Blogbeitrag zusätzlich interessante Inhalte für Facebook, Instagram, Xing, LinkedIn und dergleichen erstellen. Achten Sie aber darauf, dass der Content für Social Media “snackable”, also kurz und knackig aufbereitet sein muss und der jeweiligen Plattform angepasst sein sollte. Mit Hilfe dieser Social Media Posts können Sie das Seeding Ihrer Blogartikel gezielt über Ihre eigenen Social Media Kanäle steuern.
Kontakt zur Zielgruppe: Über die Kommentar- und Kontaktfunktion können Sie mit Ihren Lesern in Kontakt treten. Das hilft Ihnen, Ihre Zielgruppe besser kennenzulernen und eine Beziehung zu ihr aufzubauen. Zudem wirken Sie auf Ihre Kunden persönlicher, wenn Sie Gesicht zeigen und für diese erreichbar sind.
5 Beispiele für Corporate Blogs
Deutsche Bahn
Die Deutsche Bahn ist ein Unternehmen, das sich sehr oft mit verärgerten Kunden konfrontiert sieht. Zu volle Züge, Verspätungen, Zugausfälle und Streiks machen es schwer, die Fahrgäste bei Laune zu halten. Gerade in solchen Fällen hilft ein Corporate Blog, um mit den Kunden in Verbindung zu bleiben und ihnen auch positive Erfahrungen mit der Bahn zu vermitteln. Mit dem Blog “Inside Bahn” tut die Deutsche Bahn genau das. Sie bietet ihren Fahrgästen hier nicht nur interessante Hintergrundinformationen und hilfreiche Tipps und Tricks für den Bahnalltag, sondern weist auch regelmäßig auf digitale Aktionen und Angebote hin. Im Blog werden beispielsweise Fragen beantwortet wie “Was ist der Unterschied zwischen Kleinkindbereich und Familienbereich?”, “Wohin stelle ich mein Gepäck im Zug?” und was mit der Sitzplatzreservierung im ICE passiert, wenn dieser wechselt.
Inside Bahn, der Blog der Deutschen Bahn.
IKEA
Im Corporate Blog von IKEA geht es nur zweitrangig um die eigenen Produkte. Die Themen sind in die Kategorien Unternehmen und Wirtschaft, nachhaltig leben, Interior und Innovation, Menschen bei IKEA, Gesellschaft und Verantwortung, Kultur und Lifestyle, Work-Life-Sleep-Balance, DIYs und lecker und gesund aufgeteilt.
Was macht Ikea mit diesem Blog richtig? Zum einen gibt sich Ikea durch die Themenauswahl als nachhaltiges und verantwortungsvolles Unternehmen. Die Artikel verweisen oft aufeinander, wodurch der Leser auch auf ältere Artikel aufmerksam gemacht wird. In den Artikeln finden sich häufig Produktnennungen, ohne dass diese aber aggressiv beworben werden. Dennoch kann der Leser bei Interesse mit nur einem Klick direkt zu dem Produkt im Onlineshop gelangen. Somit ist der Shop aktiv in den Corporate Blog eingebunden. Das gleiche passiert mit dem YouTube Kanal von Ikea. Dieser wird durch die Einbettung von Videos in die Blogbeiträge aktiv mit einbezogen.
Beispiele für aktuelle Blogartikel von Ikea sind “München ist mein Zuhause – Weltflüchtlingstag 2023”, “Sommersalat mit Plantbullar”, “Ikea goes TikTok” und “Sommerurlaub 2023 – Zuhause ist es am schönsten”.
Der Corporate Blog von IKEA wirkt gar nicht wie der eines Möbelhauses.
Ritter Sport
Da Schokolade glücklich machen soll, müsste es eigentlich ein Leichtes für die Hersteller sein, ihre Produkte zu verkaufen und die Kunden an sich zu binden. Doch auch Schokoladenhersteller haben mit einem schlechten Ruf zu kämpfen, wegen der Anbaubedingungen der Kakaobohnen. Von Niedriglöhnen über Kinderarbeit bis hin zur Rodung des Regenwaldes für Palmöl und die damit verbundene Zerstörung des Lebensraums von Orang Utans und anderen gefährdeten Tieren, die Negativmeldungen reisen einfach nicht ab. Im Corporate Blog von Ritter Sport wird daher vor allem auf das Thema Nachhaltigkeit gesetzt. Auch Themen wie “Frauen im Kakaoanbau”, Partnerschaften und sogenannte “Kakaoprogramme”, welche die Kakaoerzeuger untersützen sollen, betonen die positiven Seiten des Unternehmens. Natürlich finden sich in dem Blog auch Servicethemen, wie z.B. Rezepte, oder die Leser dürfen abstimmen, welcher Plakatentwurf für eine neue vegane Schokolade demnächst an den deutschen Bahnhöfen hängen soll.
Wie geht Ritter Sport vor? In den Beiträgen wird viel mit Smileys gearbeitet, was auflockernd wirkt. Auch in diesem Corporate Blog verweisen die einzelnen Artikel aufeinander und auf die Social Media Kanäle des Unternehmens, was dort für mehr Traffic sorgt. Hierfür finden sich auch regelmäßige Call-to-Actions. Ritter Sport nutzt aktiv die Kommentarfunktion, um sich mit den Kunden auszutauschen. Das stärkt nicht nur die Kundenbindung, sondern sorgt auch für zusätzliches Feedback für den Schokoladenhersteller.
Ritter Sport lässt die Leser des Corporate Blogs selbst aktiv werden.
Red Bull
“The Red Bulletin” ist der Name des Corporate Blogs von Red Bull. Das klingt nicht nur besonders, der Blog ist es auch tatsächlich. Der Leser findet hier keine wissenschaftlichen Artikel über die Wirksamkeit von Taurin oder Insights zur Herstellung des Energydrinks. Stattdessen geht es hier, neben Themen wie Musik, Film und Reisen, vor allem um das Thema Sport. Als einer der größten Sponsoren im Sportbereich kann Red Bull hier auf eine Reihe an Topsportler zurückgreifen, über die im Blog geschrieben wird. Von Leon Glatzer, Deutschlands bestem Surfer, über Rennfahrer Max Verstappen bis hin zu Skateboard-Profi Jost Arens: The Red Bulletin lässt das Herz eines jeden Sportbegeisterten höher schlagen.
Was bringen Red Bull Artikel über Sportler, ohne irgendeine Erwähnung des Produktes? Die Leser wissen natürlich, auf wessen Website sie sich beim Lesen befinden. Artikel und Fotos in der Qualität, wie Red Bull sie bietet, kostenlos lesen zu dürfen, lässt die Kunden mit einem Gefühl der Dankbarkeit Red Bull gegenüber zurück. Die Kundenbindung wird so gestärkt und Red Bull und das Thema Sport wird durch die Fokussierung auf dieses Thema, zusätzlich zu der ohnehin schon sehr starken Werbung im Sportbereich, noch mehr in Verbindung gebracht.
Wer gut aufpasst, entdeckt, dass das Red Bull Logo auf die ein oder andere Art doch in jedem Artikel auftaucht. Ob als Aufdruck auf einem Surfbrett, auf der Mütze eines Sportlers oder auf dem Helm eines Rennfahrers: Das Logo wird immer sehr dezent und absolut unaufdringlich präsentiert.
Was gibt es als Extra? Im “The Red Bulletin” finden sich auch Verlinkungen zu typischen Red Bull Videos über Klippensprünge, Extremkletterer und dergleichen und zum gleichnamigen Podcast, in dem regelmäßig auch die Sportler zu Wort kommen.
The Red Bulletin beeindruckt vor allem mit atemberaubenden Fotos.
LocalUp
Natürlich möchten wir von LocalUp uns nicht in eine Reihe mit den Corporate Blogs der genannten großen Marken stellen. Warum unser Blog dennoch ein gutes Anschauungsbeispiel für Unternehmensblogs ist? Zum einen, weil Sie daran die Entwicklung eines Corporate Blogs gut nachvollziehen können, von den Anfängen bis jetzt. So wird aufmerksamen Beobachtern nicht entgangen sein, dass der Blog anfangs von mehreren Mitarbeitern geschrieben wurde und jetzt nur noch von einer Mitarbeiterin. Das liegt nicht etwa daran, dass der Blog nun weniger Aufmerksamkeit bekommt, im Gegenteil. Während früher LocalUp-Mitarbeiter neben ihrer eigentlichen Tätigkeit noch zusätzlich für den Blog geschrieben haben, gibt es nun eine Extrakraft, deren Hauptaufgabe der Blog selbst ist. Ob das auch für Ihr Unternehmen die richtige Vorgehensweise ist, müssen Sie für sich selbst herausfinden.
Weiter lässt sich an unserem Blog beobachten, wie sich zum Beispiel die Titelbilder der Blogartikel im Laufe der Zeit verändert haben, insofern sie noch kein Update bekommen haben. Anhand der Themen können Sie nachvollziehen, dass wir nicht über irgendetwas schreiben, sondern uns auf das konzentrieren, was unsere Kunden in unserer Branche interessiert.
Auch wir nutzen interne Verlinkungen, nutzen aber auch Verlinkungen auf andere Websites, was den Lesern nicht nur einen Mehrwert bietet, sondern auch gut für das SEO ist.
Zu Beginn eines jeden Artikels finden Sie immer die wichtigsten Fakten in Kürze und an der Seite ist eine Navigationsleiste, damit die Leser sehen können, was sie im Artikel erwartet und gegebenenfalls gleich zu dem für sie interessanten Teil springen können.
Unsere Blogthemen verwenden wir, neben anderen interessanten Inhalten, auch gerne auf unseren Social Media Kanälen, wie Facebook, Instagram und LinkedIn.
Inzwischen haben wir von LocalUp uns für 3D-Grafiken als Titelbilder entschieden.