Digitalisierung im Einzelhandel: 5 Vorteile von Online-Werbung für den stationären Handel

Digitalisierung im Einzelhandel: 5 Vorteile von Online-Werbung für den stationären Handel

Veröffentlicht am 23. März 2022

Andreas Kraus

Andreas Kraus

Online-Marketing

Digitalisierung im Einzelhandel – Das Wichtigste in Kürze

  • Die Corona-Pandemie hat den Online-Handel stark angekurbelt.

  • Vor allem bei Bekleidungs- und Elektronikartikeln ist ein klarer Wandel hin zum Online-Einkauf erkennbar.

  • Online-Werbung bietet dem stationären Handel viele entscheidende Vorteile.

  • Die ersten Schritte in Richtung Digitalisierung sind für KMUs zeitnah und kostengünstig umsetzbar.

Die Attraktivität von Innenstädten liegt nicht zuletzt auch am Einzelhandel, denn wer geht nicht gerne auf Shopping-Tour? Die Pandemie hat jedoch gezeigt, dass immer mehr Menschen in Deutschland die Möglichkeit nutzen, online einzukaufen. Der Bereich E Commerce zählt definitiv zu den Gewinnern der Corona Krise – ein Grund zur Freude für alle, die im Online-Handel tätig sind. Doch wie sieht es mit lokalen Unternehmen aus? Wie gut sind Einzelhändler online aufgestellt und wie offen sind sie gegenüber dem Thema Digitalisierung im Einzelhandel?

Aktueller Stand der Digitalisierung im Einzelhandel in Deutschland

Covid-19 als Antreiber des Online-Handels?

Der Handelsverband Deutschland zeigt in seinem Online-Monitor 2021, dass die Entwicklung der Digitalisierung im Einzelhandel bereits vor einigen Jahren kontinuierlich gestiegen ist. Doch im Jahr 2020 – vor allem bedingt durch die Pandemie – ist der Umsatz des Online-Handels erheblich angestiegen, um fast 23% gegenüber dem Vorjahr.

Entwicklung des Onlineumsatz in Deutschland von 2001 bis 2021

Entwicklung des Onlineumsatz in Deutschland von 2001 bis 2021

Durch die Corona Krise sah der Handel sich plötzlich gezwungen, sich entsprechend an die veränderten Umstände anzupassen. Ob große Ketten oder lokale Einzelhändler – es mussten entsprechende Maßnahmen getroffen werden. Um in der aktuellen Corona Zeit weiterhin für Kunden attraktiv zu bleiben, kann für Händler die Sichtbarkeit im Internet enorm wertvoll sein. Doch ist eine gute Online-Präsenz für jede Branche von gleicher Bedeutsamkeit oder gibt es Unterschiede bei der Digitalisierung im Einzelhandel?

Digitalisierung im Einzelhandel – ein Vergleich der verschiedenen Branchen

Das Kaufverhalten von Kunden unterscheidet sich je nach Branche. In manchen Geschäftszweigen überwiegen bereits die Online-Käufe, während in anderen die Käufe noch immer überwiegend offline im Geschäft getätigt werden. Im HDE Online-Monitor 2021 ist vor allem bei Bekleidungs- und Elektronikartikeln ist ein klarer Wandel hin zum Online-Einkauf erkennbar. Insgesamt lag der Onlineanteil am Einzelhandel 2020 bereits bei 12,6%, ohne Lebensmittel bei 18%. Vor allem Lebensmittel werden noch immer vor Ort gekauft. Es wird jedoch in ausnahmslos allen Branchen innerhalb der nächsten 5 Jahre ein Zuwachs der Digitalisierung im Einzelhandel hin zu Online-Verkäufen erwartet.

Anteil der Branchen am Gesamtonlinevolumen im Jahr 2020

Anteil der Branchen am Gesamtonlinevolumen im Jahr 2020

Best Practices: Digitalisierung im Einzelhandel anhand zwei konkreter Beispiele

Die erfolgreiche Umsetzung von digitalen Maßnahmen möchten wir Ihnen anhand von zwei konkreten Beispielen verdeutlichen:

Hugo Boss

Das Unternehmen Hugo Boss hat, genau wie auch andere Einzelhändler, aufgrund der Corona Pandemie seinen Fokus auf das Onlinegeschäft gelegt und dieses weiter ausgebaut. Der Konzern verzeichnete aufgrund der Krise im Jahr 2020 Umsatzeinbrüche von 31%. Um die Bekanntheit der Marke zu steigern, wurden Millionen in die Digitalisierung investiert, um das Wachstum über alle Marken, Produktgruppen, Verkaufskanäle und Regionen hinweg anzukurbeln. Durch neue Logos und Marketingstrategien wurde ein komplett neuer Markenauftritt konzipiert. Dabei setzt Hugo Boss darauf, den lokalen Einzelhandel und das Onlinegeschäft zu trennen, der Schwerpunkt liegt aber auf den Digitalen Medien und Kooperationen.

Hugo Boss investiert viel in das Erkennen wichtiger Trends und die digitale Produktentwicklung und setzt auf eine KI-gestützte Preisgestaltung sowie die weltweite Einführung von digitalen Showrooms. Hierfür wurde sogar ein digitaler Campus am Standort Metzingen und in Portugal gegründet. Mit dem neuen Markenauftritt möchte das Unternehmen vor allem auch die jüngere und globaler ausgerichtete Zielgruppe ansprechen und arbeitet dafür mit international bekannten Modefotografen und Models sowie TikTok Influencern zusammen. Das Ergebnis gibt dem Unternehmen und seiner Marketing-Strategie Recht: Die TikTok Challenge #BOSSMOVES beispielsweise brachte nach einer Woche 3 Milliarden Aufrufe und sogar die Instagram Interaktionen auf dem Boss Account stiegen um fast 1600%. Das Unternehmen versteht es wie kaum ein anderes, die Sozialen Medien für sich zu nutzen und trifft damit den Zahn der Zeit. Das hilft dabei, neue und jüngere Kunden zu gewinnen.

Online einkaufen kann man bei Hugo Boss nicht nur im Onlineshop, sondern auch über die Hugo Boss App. In dieser können Produkte sogar “virtuell anprobiert” werden, was Kunden bei der Kaufentscheidung unterstützt. Hugo Boss nutzt die Möglichkeiten des Digitalen Marketings auch ganz gezielt dazu, sich international aufzustellen. 2020 wurde das Portfolio um insgesamt 32 Märkte erweitert. Kunden können die neusten Kollektionen von BOSS und HUGO inzwischen in insgesamt 59 Ländern online erwerben.

BikeVilla

Auch Unternehmen, die nicht so viel Budget haben wie Hugo Boss, haben die Möglichkeit, sich erfolgreich im E-Commerce zu etablieren. Ein gutes Beispiel ist das stationäre Fahrradgeschäft BikeVilla aus Limburg. Das Unternehmen war von den Corona Schließungen stark betroffen, konzentrierte sich jedoch auf Maßnahmen zur Digitalisierung im Einzelhandel, anstatt auf Lockerungen zu warten.

Da BikeVilla sich sicher ist, dass man um einen Online-Auftritt ohnehin nicht herumkommt und sie ihre Fahrräder möglichst schnell online an Kunden verkaufen wollten, entschied sich das Unternehmen dazu, mit einer passenden Plattform zusammenzuarbeiten. Die Wahl fiel auf den Fahrrad-Marktplatz Bike-Angebot.de. Durch diese Lösung musste das Unternehmen keinen eigenen Onlineshop erstellen, sondern die Produkte wurden auf der Plattform eingestellt und der Verkauf konnte direkt starten. Sogar die Logistik wird über die Bike-Angebot abgewickelt, sodass BikeVilla sich nur um die Endmontage und die Verpackung kümmern muss.

Nach wenigen Tagen wurde so viel verkauft, dass die Produkte offline genommen werden mussten, um die Versandzeiten einzuhalten. Durch die Entscheidung für diesen digitalen Weg konnten trotz Corona gute Umsatzzahlen erreicht sowie die Zielgruppe erweitert werden.

5 Vorteile von Online-Werbung für den stationären Handel

Digitale Maßnahmen bieten nicht nur Vorteile für den Online-Produktverkauf, Anzeigen über Social Media und Google können auch optimal für den stationären Handel genutzt werden. Diese Art der Online-Werbung bietet gegenüber den klassischen Offline-Medien wie Print (Flyer, Zeitungsanzeigen, Prospekte) oder TV-Spots einige Vorteile:

1. Schnelle Zugänglichkeit von Informationen

Angenommen Sie sehen eine Facebook Ad, die Sie interessiert – was tun Sie dann? Ganz einfach: Sie klicken darauf. Und werden automatisch weitergeleitet auf eine Seite, die Ihnen mehr Informationen zu dem Produkt und dem Unternehmen gibt und eventuell gleich die Möglichkeit gibt, das Produkt zu erwerben. Genau dies ist eine der großen Stärken der Online-Werbung: Sie bekommen alle Informationen, die Sie brauchen, innerhalb von Sekunden. Hierdurch ist die Absprungrate deutlich geringer und die Wahrscheinlichkeit, etwas zu kaufen, höher.

2. Gezieltes Targeting mit geringen Streuverlusten

Im Gegensatz zu den herkömmlichen Marketingmaßnahmen, können Sie mit Social Media oder Google Anzeigen exakt die gewünschte Zielgruppe ansprechen, was zu deutlich geringeren Streuverlusten führt. Online-Werbung erreicht nicht nur lokale Kunden, die Ihr Unternehmen bereits kennen, sondern kann auch dabei helfen, neue Kundenkreise zu erschließen.

Der Algorithmus der gängigen Social Media Plattformen wirkt hierbei unterstützend, da den Usern aufgrund ihres Konsumverhaltens genau das angezeigt wird, wofür sie sich interessieren könnten. Nehmen wir an, dass Sie viele Produkte verkaufen, die ein “Vegan” oder “Bio”-Siegel tragen. Dann können Sie davon ausgehen, dass vor allem Menschen, die sich für diese Art Produkte interessieren, bei Ihnen einkaufen. Facebook bietet Ihnen hierzu ein sogenanntes Interessen-Targeting an und spielt Ihre Anzeige nur Usern aus, die sich für diese Themen interessieren.

3. Bessere Messbarkeit Ihrer Werbung

Anhand von konkreten Kennzahlen wie z.B. Impressions, Conversions, CPC (= Cost per Click) oder der CTR (= Click-Through-Rate), können Sie die Effizienz von einzelnen Kampagnen bewerten. Diese können Sie übersichtlich in einem Dashboard wie Google Data Studiosammeln und regelmäßig vergleichen. Bei Werbung über Flyer oder Zeitungsanzeigen lässt sich der Erfolg der Maßnahmen nur schwer bewerten.

4. Ständige Optimierung möglich

Die Anzeigen lassen sich nicht nur im Hinblick auf ihren Erfolg messen und bewerten, Sie können diese auch kontinuierlich optimieren, um das vorhandene Budget so effizient wie möglich einzusetzen.

5. Weniger Budget nötig

Anzeigen über Social Media oder Google sind um einiges günstiger als Werbung über die klassischen Medien. Mit nur wenigen Euro können Sie bereits tausende von potenziellen Kunden erreichen. Der Vorteil hierbei: Sie bezahlen nur für Ads, die Ihre Zielgruppe auch sieht und “verschwenden” kein Budget für Menschen, die Ihre Ad zwar sehen, aber nicht für diese Produktkategorien zu begeistern sind. Für eine kleine Anzeige in der Zeitung hingegen bezahlen Sie einige hunderte Euro und nehmen dazu noch hohe Streuverluste in Kauf.

4 Tipps für KMUs: Erste Schritte der Digitalisierung im Einzelhandel

Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich online positionieren und so Ihr Unternehmen digitalisieren können.

1. Eigene Website erstellen

Die eigene Website gibt Kunden die Möglichkeit, sich über das Unternehmen und Produkte zu informieren. Heutzutage muss eine Website nicht mehr teuer programmiert werden. Sie können diese auch selbst kostengünstig, beispielsweise mit Hilfe eines Baukastensystems, erstellen. In einem nächsten Schritt können Sie direkt über das gleiche System auch einen Onlineshop einbinden. Achten Sie hier stets darauf, dass Ihre Website mobile-friendlyist, denn viele Nutzer surfen lieber mit ihrem Smartphone im Internet als mit dem computer.

2. Google My Business Eintrag erstellen

Alles, was Sie für die Einrichtung von Google My Business benötigen, ist ein Google-Konto. Richten Sie Ihr Google My Business Profil ein und nutzen Sie die kostenlose Möglichkeit, bestehende oder neue Kunden über Ihren Standort, die Öffnungszeiten sowie Angebote, wie z.B. einen Lieferservice, zu informieren. Die Informationen werden in Ihrem Unternehmensprofil in der Google-Suche und auf Google Maps angezeigt.

3. Social Media Präsenz aufbauen

Social Media Kanäle wie Facebook und Instagram bieten sich perfekt an, um organisches Marketing zu betreiben sowie Anzeigen zu schalten. Erstellen Sie für Ihr Unternehmen ein Profil und bauen Sie Ihre Social Media Präsenz auf. Diese wird Sie bei der Steigerung der Markenbekanntheit sowie der Neukundengewinnung und der Kundenbindung unterstützen. Achten Sie für den Wiedererkennungswert auf ein einheitliches Branding von Website und Social Media Auftritt.

4. LocalUp Software für Social Media Anzeigen

Schalten Sie Anzeigen auf Social Media und Google. Unsere Software eignet sich perfekt, um erfolgreich lokale Marketing-Kampagnen aufzusetzen und dabei den manuellen Aufwand Ihrer Kampagnen auf ein Minimum zu reduzieren. LocalUp ist optimal einsetzbar für Produktpromotions, Social Recruitment und Lead Generation. Gerade Unternehmen und Marken mit vielen Point-of-Sales profitieren von individuellen Anzeigen pro Standort und der Automatisierung komplexer Kampagnen.

Digitalisierung im Einzelhandel ist enorm wichtig

Die Digitalisierung ist nicht aufzuhalten und um mit Ihrem Unternehmen auch in der Zukunft am Markt bestehen zu können, sollten Sie möglichst zeitnah auf digitale Marketingmaßnahmen setzen. Unternehmen, die sich um ihren Online-Auftritt gekümmert haben, gehen aus der Corona Krise als Gewinner hervor.

Klar ist: Online-Werbung kann eine gute Ergänzung zum klassischen Marketing über Print oder TV darstellen, da Kampagnen-Ziele gezielter angesteuert werden können und potentielle Interessenten direkter angesprochen werden können. Die Best Practice Beispiele zeigen bereits, wie wertvoll die Digitalisierung für stationäre Unternehmen ist und dass es sich lohnt, offen gegenüber Veränderungen und neuen Marketing-Strategien zu sein.

Sie benötigen Hilfe bei der Umsetzung Ihrer Online-Werbemaßnahmen? Wir sind Ihr Partner, wenn es um Digitalisierung im Einzelhandel geht. Setzen Sie sich mit uns in Kontakt und wir unterstützen Sie bei Ihren Social Media und Google Kampagnen.

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