Native Advertising: So viel Potenzial steckt in Native Ads

Native Advertising: So viel Potenzial steckt in Native Ads

Veröffentlicht am 20. März 2024

Sissy Scheible

Sissy Scheible

Online-Marketing

Native Advertising - Das Wichtigste in Kürze:

  • Native Advertising ist Werbung, die sich optisch und inhaltlich dem Stil des Mediums anpasst, auf dem sie veröffentlicht wird.

  • Ziel von Native Advertising ist es, dass dem User nicht auffällt, dass es sich um Werbung handelt, trotz der Kennzeichnung als solche. 

  • Es gibt die unterschiedlichsten Native Advertising Formate, u.a. gesponserte Beiträge oder Artikel, empfohlene Inhalte, native Videos, In-Feed-Anzeigen, Suchanzeigen, Promoted Listings und native Display-Anzeigen.

  • Native Advertising bietet zahlreiche Vorteile, wie zum Beispiel eine höhere Effektivität eurer Anzeigen und ein höheres Engagement

  • Wir haben sechs Tipps für den Erfolg eures Native Advertisings. 

Werbung schalten, ohne dass die Nutzer merken, dass es Werbung ist? Das ist tatsächlich möglich, mit Hilfe von Native Advertising. Was Native Advertising ist, welche Vorteile es hat und wie auch ihr das volle Potenzial von Native Ads nutzen könnt, verraten wir euch hier. 

Was ist Native Advertising?

Native Advertising ist Werbung, die sich optisch und inhaltlich dem Stil des Mediums anpasst, auf dem sie veröffentlicht wird. Meist findet Native Advertising in einem redaktionellen Umfeld statt, zum Beispiel in Zeitungen, Online-Magazinen, auf Websites, Blogs und dergleichen. Auch im Social Media ist Native Advertising möglich. 

Native Advertising gehört zum Bereich Paid Media. Ziel ist es, dass dem User nicht auffällt, dass es sich um Werbung handelt, trotz der Kennzeichnung als solche. Werbung mit Native Advertising soll vom Nutzer als weniger störend empfunden und die Akzeptanz für die Inhalte somit erhöht werden. 

Native Advertising Formate

Es gibt verschiedene Formate von Native Advertising, die je nach Plattform und Zielsetzung variieren können. Einige der gängigsten Formate sind:

  • Gesponserte Beiträge oder Artikel: Dabei handelt es sich um redaktionelle Inhalte, die von einem Unternehmen oder einer Marke erstellt wurden und gegen Bezahlung auf einer Website oder Plattform veröffentlicht werden. Diese Beiträge werden oft als "gesponsert" oder "präsentiert von" gekennzeichnet.

  • Empfohlene Inhalte: Diese erscheinen meist am Ende von Artikeln oder in der Seitenleiste und werden als "Empfohlene Artikel" oder "Das könnte Sie auch interessieren" gekennzeichnet. Sie sind inhaltlich ähnlich zu den umgebenden Artikeln, wurden jedoch von Werbetreibenden bezahlt, um angezeigt zu werden.

  • Native Videos: Videos, die in den umgebenden Video-Content einer Plattform integriert sind und sich in Design und Stil nahtlos einfügen. Diese können Werbebotschaften enthalten und sind oft als "Gesponserte Videos" gekennzeichnet.

  • In-Feed-Anzeigen: Anzeigen, die innerhalb des Feeds auf sozialen Medienplattformen wie Facebook, Instagram oder X (Twitter) erscheinen. Sie sehen aus wie normale Posts und können Bilder, Videos oder Text enthalten.

  • Suchanzeigen: Anzeigen, die in den Suchergebnissen von Suchmaschinen wie Google erscheinen und sich an den natürlichen Suchergebnissen orientieren. Sie werden u.a. als "Anzeigen" gekennzeichnet und sind speziell auf die Suchanfragen der Nutzer ausgerichtet.

  • Promoted Listings: Bei E-Commerce-Plattformen wie Amazon können Verkäufer bezahlen, um ihre Produkte höher in den Suchergebnissen oder Kategorielisten zu platzieren. Diese Listings sehen aus wie organische Ergebnisse, sind jedoch als "Gesponsert" gekennzeichnet.

  • Native Display-Anzeigen: Anzeigen, die auf Websites oder in Apps erscheinen und sich dem visuellen Stil der umgebenden Inhalte anpassen. Sie können in verschiedenen Größen und Formaten erscheinen und sind meist als "Gesponserte Anzeigen" gekennzeichnet.

Native Advertising Kanäle

Es gibt die unterschiedlichsten Kanäle, auf denen sich Native Ads dem organischen Content entsprechend integrieren lassen. Einige davon sind:

  • Soziale Medien: Plattformen wie Facebook, Instagram, X (Twitter), LinkedIn und Pinterest bieten Möglichkeiten für Native Advertising in Form von gesponserten Beiträgen, Anzeigen im Feed, Story-Anzeigen und mehr.

  • Nachrichtenwebsites: Nachrichtenportale und Online-Medien veröffentlichen oft gesponserte Artikel oder empfohlene Inhalte, die sich nahtlos in den redaktionellen Content einfügen.

  • Suchmaschinen: Suchmaschinen wie Google bieten Werbetreibenden die Möglichkeit, Anzeigen in den Suchergebnissen zu schalten, die sich an den natürlichen Suchergebnissen orientieren.

    Gesponserte Suchergebnisse bei Google im Native Advertising

    Die gesponserten Ergebnisse der Suche nach "Verlag München" bei Google gleichen optisch denen der natürlichen Suchergebnisse - Mit Ausnahme der Markierung als "Gesponsert".

  • Streaming-Plattformen: Streaming-Plattformen wie YouTube oder Spotify ermöglichen die Platzierung von gesponserten Inhalten wie Videos, Podcasts oder Musik-Playlists.

  • Apps: Mobile Apps bieten Werbetreibenden die Möglichkeit, native Anzeigen innerhalb der App-Umgebung zu schalten, sei es in Form von Banner-Anzeigen, interaktiven Inhalten oder gesponserten Beiträgen.

  • E-Commerce-Plattformen: Online-Marktplätze wie Amazon bieten gesponserte Produktanzeigen und empfohlene Listings, die sich nahtlos in die Suche und Navigation integrieren.

  • Printmedien: Auch in Printpublikationen können native Anzeigen erscheinen, die sich nahtlos in das Layout und den Stil des Magazins oder der Zeitung einfügen.

  • Content Discovery Networks: Plattformen wie Taboola oder Outbrain ermöglichen es Werbetreibenden, ihre Inhalte auf einer Vielzahl von Websites zu platzieren, die Teil ihres Netzwerks sind.  

Warum sollte euer Unternehmen Native Advertising nutzen?

Die Verbraucher stumpfen gegenüber herkömmlicher Werbeformen, wie Display-Anzeigen und Bannerwerbung, immer mehr ab. Deshalb setzen immer mehr Marken auf Native Advertising. Bis 2025 soll der weltweite Markt für native Werbung einen Jahresumsatz von rund 402 Milliarden US-Dollar erreichen. Dies liegt u.a. an den zahlreichen Vorteilen, die Native Advertising Werbetreibenden bietet:

Die Vorteile von Native Advertising

  • Effektivität: Die Wahrscheinlichkeit, dass die User eure native Anzeige betrachten, ist um 53% höher als bei Display-Anzeigen. Zudem steigern native Anzeigen die Kaufabsicht um 18%.

  • Zielgruppe: Native Ads sind sehr effektiv, wenn es darum geht, eine bestimmte Zielgruppe zu erreichen, da sie auf Seiten erscheinen, die thematisch zu der Werbung passen. So werden mit der Anzeige Personen angesprochen, die grundsätzlich an den Inhalten interessiert sind und dem Angebot somit aufgeschlossener gegenüberstehen.

  • Nutzererfahrung: Native Ads fügen sich nahtlos in den umgebenden Content ein, was zu einer natürlichen und organischen Nutzererfahrung führt. Im Gegensatz zu traditionellen Anzeigen werden sie weniger als störend empfunden und erhalten daher oft mehr Aufmerksamkeit von der Zielgruppe.

  • Glaubwürdigkeit: Da Native Ads dem Design und Stil des umgebenden Contents entsprechen, werden sie oft als glaubwürdiger wahrgenommen. Dies kann dazu beitragen, das Vertrauen der Zielgruppe in die beworbene Marke oder das beworbene Produkt zu stärken.

  • Engagement: Durch die Integration in den umgebenden Content können Native Ads eine höhere Engagement-Rate erzielen. Nutzer sind eher bereit, auf eine Werbebotschaft zu reagieren, wenn sie sich organisch in den Inhalt einfügt und relevante Informationen bietet.

  • Third-Party-Cookies: Die Abschaffung der Third-Party-Cookies lässt viele Werbetreibende nach Alternativen suchen. Da mit Native Advertising vor allem kontextuell geworben wird, sind hierfür in der Regel keine Third-Party-Cookies notwendig und es ist dementsprechend eine geeignete und effektive Alternative. 

Kritik am Native Advertising

Trotz der Kennzeichnung von Native Ads als solche, gibt es immer wieder Kritik am Native Advertising, dass es die Nutzer täuschen würde. Häufig ist von Schleichwerbung die Rede. Tatsächlich werden Nutzer abgeschreckt, wenn sie auf einer vertrauenswürdigen Website  auf einen Teaser zu einem vermeintlich redaktionell aufbereiteten Artikel klicken, stattdessen dann aber direkt zu einem Kaufformular oder Onlineshop geleitet werden. Advertiser, die so vorgehen, verspielen das Vertrauen der User. 

Gutes Native Advertising zeichnet sich dadurch aus, dass die Nutzer zu professionell aufbereiteten Advertorials geleitet werden, die die Nutzerbedürfnisse befriedigen. Dies wird meist mit mehr Conversions und einer größeren Brand Awareness belohnt. 

6 Tipps für euer Native Advertising

Damit euer Native Advertising erfolgreich ist, solltet ihr folgende Punkte beachten: 

Kennzeichnungspflicht

Egal in welcher Form und auf welchem Kanal ihr Native Advertising betreibt, ihr müsst stets auf die Kennzeichnung als Werbung, zum Beispiel mit “sponsored”, “Anzeige”, “Promotion” oder “Werbung”, achten. Eine solche Kennzeichnung kann Nutzer zwar davon abschrecken, den Teaser zu klicken, ist aber rechtlich notwendig. Außerdem fühlen sich die Nutzer so nicht hintergangen, wenn sie zum Beispiel einen vermeintlich redaktionellen Artikel ohne Werbekennzeichnung als Werbung identifizieren. 

Zielgruppenkenntnis

Für den Erfolg eures Native Advertisings ist es essentiell, dass ihr eure Zielgruppe kennt, denn ihr müsst eure Inhalte für diese interessant und unterhaltsam aufbereiten. Anhand einer Zielgruppenanalyse könnt ihr auch gezielter die Publisher-Medien für eure Native Ads auswählen. Schaltet Native Ads nur dort, wo sich eure Zielgruppe auch vermehrt aufhält.

Authentizität

Vermeidet es, eure Native Ads wie Werbung klingen zu lassen. Passt euch sprachlich an das Medium und den entsprechenden Content an, so dass sich euer Native Advertising natürlich in die Umgebung einfügt. Gestaltet auch eure Creatives an die entsprechenden Publisher-Medien angepasst, auch wenn das bedeutet, für jeden Publisher ein eigenes Creative zu erstellen. Stellt den Nutzern wertvolle und unterhaltsame Informationen bereit. 

Storytelling 

Nutzt die Kraft des Storytellings, um eine emotionale Verbindung zu eurer Zielgruppe herzustellen. Erzählt eine Geschichte, die eure Marke oder Produkte auf ansprechende und überzeugende Weise präsentiert. 

A/B-Testing

Auch im Native Advertising ist es möglich, verschiedene Versionen eurer Ads zu testen. So findet ihr heraus, was bei eurer Zielgruppe am besten ankommt. Experimentiert mit verschiedenen Überschriften, Bildern, Call-to-Actions und anderen Elementen, um die Leistung eurer Anzeigen zu optimieren. 

Multimedialität

Native Advertising ist in verschiedensten Formaten möglich, weshalb ihr für eure Native Ads u.a. Bilder, Videos oder interaktive Elemente verwenden könnt. Vielfalt in den Inhalten kann die Wirksamkeit eurer Anzeigen steigern. 

Relevanz

Nutzt Native Advertising nur für die Vermittlung von tatsächlich relevanten Informationen. Native Advertising, besonders die Erstellung von Advertorials, ist äußerst zeitaufwendig. Viele unterschiedliche Ads zu verschiedenen Produkten oder Dienstleistungen bedeuten zudem ständige Optimierungs- und Überarbeitungszeit. Nutzt Native Advertising somit nicht für die Verkündung jeder einzelnen neuen Produktvariante oder dergleichen. Stellt euer Unternehmen und euer Angebot vielmehr umfassend dar und zeigt den Nutzern somit die Relevanz eures Unternehmens.  

Native Advertising: Eine erfolgversprechende Ergänzung für euren Marketing-Mix

Native Advertising ist als alleinige Marketing-Methode nicht empfehlenswert. Die Reichweite wäre zu gering, da ihr darüber jeweils nur die Nutzer der jeweiligen Publisher-Seiten erreichen könnt. 

Als Ergänzung in eurem Marketing-Mix ist Native Advertising jedoch von großem Vorteil. Durch die unaufdringliche Präsentation haben Marken die Möglichkeit, ihre Botschaften auf eine subtile und dennoch wirkungsvolle Weise zu vermitteln. Mit maßgeschneiderten Inhalten, die direkt auf die Interessen und Bedürfnisse der Zielgruppe zugeschnitten sind, kann Native Advertising das Engagement der Nutzer steigern und das Markenbewusstsein stärken. Die präzise Messbarkeit und Analyse der Kampagnen ermöglichen es Unternehmen, den Erfolg ihrer Anzeigen genau zu überwachen und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen. Mit seiner Vielseitigkeit und Flexibilität bietet Native Advertising eine dynamische Plattform, die es Unternehmen ermöglicht, kreative Wege zu finden, um ihre Zielgruppe zu erreichen und ihre Marketingziele umzusetzen.















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