Schriftarten im Marketing: So finden Sie die besten Fonts für Ihr Unternehmen

Schriftarten im Marketing: So finden Sie die besten Fonts für Ihr Unternehmen

Veröffentlicht am 23. August 2023

Sissy Scheible

Sissy Scheible

Online-Marketing

Schriftarten im Marketing - Das Wichtigste in Kürze:

  • Schriften sind ein wichtiger Bestandteil des visuellen Erscheinungsbildes eines Unternehmens.

  • Schriften haben unterschiedliche Wirkungen auf die Leser.

  • Es gibt unterschiedliche Klassen von Schriftarten, die es zu kennen gilt.

  • Schriften können über verschiedene Anbieter kostenlos oder kostenpflichtig gefunden, heruntergeladen und verwendet werden.

Arial, Calibri, Roboto, Times New Roman und Verdana. Diese Schriften hat wohl jeder schon verwendet. Doch sind das alles Serifenschriften oder doch Sans-Serif Schriften? Welche Wirkung haben die Schriften auf die Leser und sind sie am Ende für Ihre unternehmerischen Zwecke vielleicht sogar völlig ungeeignet?

Während Sie sich für die Erstellung von Word-Dokumenten und dergleichen keine solchen Gedanken machen müssen, ist im Marketing die Wahl der richtigen Schrift entscheidend, denn sie kann das Image Ihres Unternehmens maßgeblich beeinflussen. Doch wie sollen Sie unter den unzähligen angebotenen Schriftarten die richtigen für Ihr Branding finden? Wir erklären Ihnen alles, was wichtig ist.

Welche Rolle spielen Schriftarten im Branding?

Schriften sind ein wichtiger Bestandteil des visuellen Erscheinungsbildes eines Unternehmens. Die Schrift ist genauso Teil der Unternehmensidentität, wie z.B. das Logo oder die Unternehmensfarben. Die Schrift trägt zur Differenzierung bei und ermöglicht einen Wiedererkennungseffekt. Sie kann einen bestimmten Charakter vermitteln und somit zum Beispiel emotional, sachlich, verrückt, modern und dergleichen sein. Da die Schrift den Inhalt trägt, ist sie zugleich die Grundlage für all Ihren Content. Sie können dafür bereits bestehende Schriften verwenden, oder sich von einem Designer sogar eine oder mehrere eigene Hausschriften entwickeln lassen, um sie als Alleinstellungsmerkmal zu nutzen.

Welche Klassen von Schriftarten gibt es?

Schriften lassen sich in unterschiedliche Klassen einteilen. Die gängigsten davon sind:

Serifenschriften

Serifenschriften sind die klassischsten Schriftarten. Serifen sind kleine Linien oder Haken, die an den Enden der Buchstaben angebracht sind. Die wohl bekannteste Serifenschrift ist Times New Roman.

Serifenschriften wirken literarisch, hochwertig und haben Klasse. Sie sind eine gute Wahl für ausgedehnte Texte, wie Bücher, Broschüren und dergleichen, aber auch für Kleingedrucktes, da sie sehr gut lesbar sind.

Serifenschriften verleihen dem Text eine klassische und seriöse Note und sind somit ideal für Unternehmen mit traditionellen Werten wie Finanzdienstleister oder Anwaltskanzleien.

In verschiedenen Schriften mit Serifen wurde "Serifenschriften" geschrieben

Serifenschriften wirken seriös und sind sehr gut lesbar.

Serifenlose Schriften (Sans Serif)

Wie der Name schon sagt, haben Sans Serif Schriften keine Serifen, also zusätzlichen Linien an den Buchstabenenden. Sans Serif Schriften bleiben in der Regel in der Schriftstärke nahezu gleichmäßig. Das bekannteste Beispiel für eine serifenlose Schrift ist Arial.

Serifenlose Schriften sind gut lesbar und funktionieren somit auch sehr gut für Kleingedrucktes. Sie funktionieren auch gut bei geringerer Auflösung, wodurch sie sich sehr gut für digitale Texte eignen, also zum Beispiel auch für Websites und eReader.

Sans Serif Schriften wirken stark und klar und haben einen modernen, sauberen, aufgeräumten Look. Variationen in der Schriftstärke der selben Schriftart können sehr unterschiedliche Eindrücke erzeugen. So wirken beispielsweise dicke serifenlose Schriften maskulin und stark, während dünne Versionen glamourös und nobel aussehen.

Wegen der modernen, minimalistischen Wirkung von Sans Serif Schriften werden sie oft von Technologie- oder Modeunternehmen eingesetzt.

In verschiedenen, serifenlosen Schriften steht sans serif und serifenlos

Sans Serif Schriften wirken klar, modern und ordentlich und sind gut lesbar.

Script-Schriften

Script-Schriften (Script Fonts / Schreibschriften) ähneln handschriftlichen Schreibstilen. Ebenso wie bei Handschriften, gibt es ein sehr großes Spektrum an einzigartigen Schriftarten. Sie reichen von sehr kalligraphischen Stilen bis zu sehr bodenständigen Stilen. Sie sind dekorativ und daher für längere Textabschnitte nicht geeignet. Sie werden vor allem für Designs, wie etwa Logos, verwendet, oft auch für auffällige Headlines.

Ein Beispiel für eine der neueren Script-Schriften ist die Schriftart “Selfie”.

Screenshots von Beispielen für die Schriftart Selfie

Wirkt sehr dekorativ, ist aber in Fließtexten schlecht lesbar: Die Schriftart Selfie (Quelle: myfonts.com)

Script-Schriften strahlen Eleganz und Kreativität aus. Sie passen gut zu Marken, die einen persönlichen und künstlerischen Eindruck vermitteln möchten, werden wegen ihrer luxuriösen Anmutung aber auch gerne von Kaffeeröstereien, für Bioprodukte oder von Unternehmen mit ähnlichen Produkten eingesetzt.

In verschiedenen Schreibschriften wurde "Schreibschriften" und "Script Fonts" geschrieben.

Script-Schriften wirken sehr schön, sind aber für längere Texte völlig ungeeignet.

Display-Schriften

Display-Schriften (Dekorative Schrift) sind sehr kunstvolle Schriften, die ganz bestimmte Gefühle im Leser hervorrufen sollen.

Obwohl der Name es vermuten lässt, sind sie nicht speziell für Displays gemacht. Im Gegenteil: Ihre Lesbarkeit im digitalen Bereich ist sehr eingeschränkt. “Display” bezieht sich im Zusammenhang mit diesen Schriftarten auf das Verb “to display”, also “etwas zur Schau stellen”.

Display-Schriften sollten eher sparsam eingesetzt werden, da sie die Lesbarkeit Ihrer Texte beeinträchtigen können und viele von den angebotenen Schriften schlecht gemacht sind und somit Ihrem Branding schaden könnten.

Meist werden Display-Schriften für Überschriften und Slogans verwendet. Sie sind keine geeignete Wahl für Fließtexte.

Welche Schriftarten genau in diese Kategorie fallen, ist nicht klar definiert. Viele Script-Schriften können auch als Display-Schriften klassifiziert werden, so auch die genannte Beispielschriftart “Selfie”.

In mehreren sehr auffälligen Display-Schriftarten wirde "Display Schriften" oder "Display Fonts" geschrieben.

Display-Schriften sind ein echter Hingucker. Sie sollten jedoch sehr sparsam eingesetzt werden.

Monospace-Schriften

Monospace-Schriften (nichtproportionale Schriften / Fixed Font) sind Schriften, deren Zeichen alle die gleiche Breite haben. Es gibt sie sowohl mit als auch ohne Serifen.

Mit Serifen wirken sie ein wenig wie das klassische Schriftbild einer Schreibmaschine, wie zum Beispiel die Schriftart “Courier”.

Serifenlose Festschriftarten haben sich aus den früheren Bildschirmschriften entwickelt. Dazu gehören zum Beispiel MS Consolas oder die Console/ Sans Typewriter.

Monospace-Schriften werden vor allem im Druckwesen verwendet. Durch die immer gleiche Breite sind sie aber auch sehr beliebt in der Verwendung für Codierungen und andere technische Zwecke. Für Marketing werden diese Schriftarten eher weniger verwendet.

In verschiedenen Monospace-Schriften wurde "Monospace-Schriften" und "Monospace fonts" geschrieben.

Für Ihr Marketing nicht geeignet: Monospace-Schriften

Woher bekommen Sie geeignete Fonts für Ihr Unternehmen?

Neben den in vielen Programmen bereits vorhandenen Fonts (Canva bietet zum Beispiel eine sehr breite Palette an Schriftarten), gibt es weitere Quellen, um neue Schriftarten für Ihr Unternehmen zu erhalten.

Kostenlos

Es gibt einige Anbieter für kostenlose Schriftarten, wie zum Beispiel GoogleFonts, Font Squirrel oder DaFont. Hier können die Schriften in der Regel kostenlos heruntergeladen werden. Es gilt jedoch, die jeweils unterschiedlichen Lizenzen zu beachten.

Kostenpflichtig

Für qualitativ hochwertige und exklusive Schriftarten gibt es auch kostenpflichtige Quellen wie MyFonts und Adobe Fonts. Diese Plattformen bieten professionelle Schriftarten von renommierten Designern und garantieren oft eine breitere Auswahl und Unterstützung bei der Schriftfindung.

Eigene Fonts erstellen

Sie können sich natürlich auch von Schrift-Designern eigene Fonts erstellen lassen. Daneben gibt es auch noch die Möglichkeit, Schriften selbst zu entwerfen. Unterschiedliche Programme bieten hierbei Unterstützung, wie zum Beispiel Birdfont, Calligraphr oder FontForge. Neben einer schönen eigenen Handschrift sind für die Programme jedoch auch technische Kenntnisse (zum Beispiel im Umgang mit Vektoren) und technisches Equipment, wie zum Beispiel ein Grafiktablett, von Vorteil.

Wie finden Sie heraus, welche Schriftart das ist?

Obwohl Sie Schriften zu Ihrem Unternehmen passend aussuchen sollten, ist es natürlich auch möglich, Schriften, die Sie auf anderen Websites gesehen und die Ihnen gefallen haben, zu verwenden. Um herauszufinden, wie die entsprechenden Schriftarten heißen, gibt es ebenfalls unterschiedliche Programme, die Ihnen helfen können.

Browsererweiterungen

Es gibt diverse Browsererweiterungen, mit deren Hilfe Sie ganz einfach per Klick herausfinden können, um welche Schriftart es sich auf der Website, die Sie gerade besuchen, handelt. Dazu zählen u.a. Type Sample, Fount, WhatFont, Fonts Ninja Extension, Font Scanner und Fonts Finder.

Bilderkennung

Es gibt Websites, die die Möglichkeit bieten, eine Schriftart online per Bild-Upload erkennen zu lassen. Nach dem Hochladen werden die Schriftzeichen im Bild analysiert. Solche Websites sind u.a. WhatTheFont, Whatfontis.com, FontSpring Matcherator und LikeFont.

Trick 17

Neben den Browsererweiterungen und Websites gibt es noch eine ganz einfache Möglichkeit, Schriftarten auf Websites zu erkennen, ohne dass Sie dafür ein extra Programm benötigen. Klicken Sie dafür auf der entsprechenden Website mit einem Rechtsklick einfach auf das Element, für dessen Schriftart Sie sich interessieren. Gehen Sie auf “Untersuchen”, bzw. “Element untersuchen”. Den Namen der gesuchten Schriftart finden Sie dann unter dem Eintrag “font-family”, bzw. “Schriftarten”.

Anhand des Beispiels des LocalUp Blogs wird gezeigt, wie man mit einem Rechtsklick und der Funktion "Untersuchen" die Schriftart herausfinden kann.

So einfach lässt sich eine Schriftart ermitteln.

Textformatierung

Nicht nur die Textart, sondern auch die Formatierung Ihres Textes ist wichtig, um dem Kunden das richtige Bild von Ihrem Unternehmen zu vermitteln.

Mehrere Textfelder

Verwenden Sie in Creatives mehrere Textfelder, mit unterschiedlichen (aber zueinander passenden) Schriftarten, Schriftfarben und Schriftgrößen, um Aufmerksamkeit zu erregen. Designs lassen sich so lebendiger gestalten und erwecken so das Interesse des Betrachters. Übertreiben Sie es aber auch nicht. Zu schrille und grelle Kombinationen können Ihre Kunden auch verschrecken.

Positionierung und Ausrichtung

Bei der Ausrichtung können Sie prinzipiell zwischen links-, rechtsbündig und mittig wählen. Es ist wichtig, dass Sie sich für die Option entscheiden, die zum Aufbau Ihrer Website oder der Creatives, die Sie gestalten, passt. Achten Sie bei der Positionierung der Schrift darauf, dass sie dort, wo Sie sie platzieren, noch lesbar ist.

Schriftgrößen

Wie schon im Bereich “Textfelder” erwähnt, ist es wichtig, unterschiedliche Schriftgrößen zu verwenden. Das gilt nicht nur für Creatives. Auch in längeren Texten ist es wichtig, die Größe der Schrift zu variieren, da ein langer Text in einheitlicher Schriftgröße ermüdend auf das Auge des Betrachters wirkt. Zudem helfen unterschiedliche Schriftgrößen, Ihre Texte zu gliedern. Das menschliche Auge nimmt große Texte zuerst wahr. Machen Sie somit Ihre Überschriften groß, Unterüberschriften etwas kleiner und immer so weiter. Machen Sie den Text aber nie so klein, dass er schwer lesbar wird und auch nicht so groß, dass Ihre Überschriften viel mehr als eine Zeile füllen. Ihre Texte sollen in jedem Fall noch seriös wirken. Gerne können Sie Überschriften und wichtige Informationen oder Keywords auch fettgedruckt schreiben, um mehr Aufmerksamkeit zu erzeugen.

Zeichen- und Zeilenabstand

Der Zeichenabstand ist bei den meisten Schriften voreingestellt. Sie sollten diesen nach Möglichkeit nicht verändern, da sich die Schriftdesigner dabei ja auch etwas gedacht haben. Einige Grafikprogramme machen es aber möglich, den Zeichenabstand trotzdem zu verändern. Dies könnte dann hilfreich sein, wenn Sie verschiedene Zeilen mit unterschiedlichem Text auf die gleiche Breite bringen möchten, um zum Beispiel eine Grafik flüssiger erscheinen zu lassen.

Auch der Zeilenabstand lässt sich variieren. Ein zu enger Zeilenabstand lässt jedoch die Lesbarkeit leiden, während ein zu großer Zeilenabstand den Text unzusammenhängend wirken lassen kann.

Schriftkombinationen

Dass Sie, um Interesse zu wecken, auch gerne unterschiedliche Schriften verwenden sollten, wurde bereits gesagt. Hierbei ist es aber enorm wichtig, zueinander passende Schriften auszuwählen und nicht zu viele verschiedene Schriftarten zu verwenden, höchstens drei. Viele Gestaltungsprogramme, wie zum Beispiel Canva, bieten bereits voreingestellte Schriftkombinationen an, bei denen sie sich sicher sein können, dass diese ein Match sind. Sie können sich natürlich auch selbst an die Kombination verschiedener Schriften wagen. Die gewählten Schriftarten sollten dabei immer in einem hohen Kontrast zueinander stehen.

HIER finden Sie Beispiele von geeigneten, modernen Schriftkombinationen.

Textmenge

Tatsächlich ist es wohl möglich, zu jedem Thema einen Roman zu schreiben. Aber egal wie toll die Schriftarten sind, die Sie für Ihren Unternehmensauftritt ausgewählt haben, so wird eine zu große Menge an Text Ihre Leser doch abschrecken. Versuchen Sie sich kurz zu fassen, generell kurze Absätze zu schreiben und auch Bullet Points zu verwenden. Auch für Creatives gilt: Weniger ist mehr. Erschlagen Sie mit Ihrem Text nicht das Bild. Lassen Sie dem Text “Platz zum Atmen”.

Nutzen Sie Schriftarten richtig

Die Wahl und Verwendung von Schriftarten ist ein entscheidender Aspekt des Brandings eines Unternehmens. Eine sorgfältige Auswahl kann das Markenimage positiv beeinflussen und eine starke Bindung zur Zielgruppe aufbauen. Unternehmen sollten darauf achten, Schriften zu nutzen, die ihre Markenidentität unterstützen und gleichzeitig die Lesbarkeit und Ästhetik verbessern. Kostenlose Quellen bieten eine große Auswahl, während kostenpflichtige Quellen exklusive und professionelle Optionen bereitstellen. Doch egal für welche Schriftart Sie sich entscheiden, achten Sie bitte unbedingt darauf, dass Sie die Lizenz dazu haben, diese für Ihre Zwecke zu nutzen, da Ihnen ansonsten eine Abmahnung oder gar eine Klage droht. Mit Schriftarten, die in Design-Programmen wie z.B. Canva vorinstalliert sind, sollten Sie aber auf jeden Fall immer auf der sicheren Seite sein.

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