Social Recruiting für Personalvermittler - Das Wichtigste in Kürze:
Über klassische Recruitingmethoden, wie z.B. Online-Jobbörsen oder Zeitungsinserate, könnt ihr nur aktiv suchende Kandidaten finden. Diese machen aber lediglich 15% des Bewerbermarktes aus.
Neben der Möglichkeit, auch passive Bewerber anzusprechen, bietet euch Social Recruiting weitere Vorteile, wie z.B. eine erhöhte Reichweite und Sichtbarkeit eurer Stellenanzeigen und die Möglichkeit, gezielt nach Bewerbern mit bestimmten Qualifikationen, Interessen und Fähigkeiten zu suchen.
Neben Karrierenetzwerken wie LinkedIn und Xing sind auch Plattformen wie Facebook, Instagram, TikTok und YouTube für Social Recruiting geeignet. Wir erklären euch, welche Plattform welche Vor- und Nachteile hat.
Im Artikel geben wir euch Tipps für erfolgreiches Social Recruiting und verraten euch die häufigsten Fehler, die Unternehmen im Social Recruiting machen.
Der Wettbewerb in der Personalvermittlung verschärft sich zunehmend, während qualifizierte Fachkräfte rar werden. Wie könnt ihr dennoch passende Talente für eure Kunden finden - und das schneller und gezielter als die Konkurrenz? Mit Social Recruiting. In diesem Artikel erfahrt ihr, wie ihr Social Media erfolgreich nutzt, um die besten Kandidaten zu erreichen und euch einen entscheidenden Vorteil im Recruiting zu sichern.
Social Recruiting beschreibt die Nutzung von sozialen Medien und Netzwerken, um gezielt Talente und potenzielle Kandidaten für offene Stellen zu gewinnen. Dabei geht es nicht nur um das bloße Posten von Stellenanzeigen auf Plattformen wie LinkedIn oder Facebook, sondern auch um den Aufbau von Beziehungen, die Ansprache passiver Kandidaten und das Fördern von Employer Branding.
Über klassische Recruitingmethoden, wie z.B. Online-Jobbörsen oder Zeitungsinserate, könnt ihr nur aktiv suchende Kandidaten finden. Diese machen aber lediglich 15% des Bewerbermarktes aus. Wenn ihr mit eurer Personalvermittlung erfolgreich sein wollt, müsst ihr somit auch die passiven Kandidaten ansprechen, die nicht aktiv auf Jobsuche, aber wechselwillig sind. Das funktioniert am besten mit Social Recruiting. Social Recruiting bietet euch aber auch weitere Vorteile.
Die Vorteile von Social Recruiting für Personalvermittler
Neben der eben erwähnten Möglichkeit, mit Social Recruiting den wesentlich höheren Bewerberanteil der passiven Bewerber anzusprechen, bietet Social Recruiting Personalvermittlern weitere Vorteile, die ihr für euch nutzen solltet.
Erhöhte Reichweite und Sichtbarkeit: Während ihr mit Inseraten bei Jobportalen, in Zeitungen und ähnlichem nur die Menschen erreicht, die aktiv auf diese Seiten gehen, könnt ihr über Social Media Plattformen potenziell tausende von möglichen Bewerbern erreichen. Je nachdem, wie weit oder eng ihr eure Zielgruppe fasst, können eure Anzeigen an mehr Menschen oder auch gezielter an die Menschen ausgespielt werden, für die die ausgeschriebenen Stellen auch tatsächlich relevant sind.
Kostenersparnis: Stellenanzeigen in Zeitungen oder Fachzeitschriften können teuer sein, haben aber eine geringere Reichweite als Jobads über Social Media. Schaltet ihr die Stellenanzeigen auf Social Media Plattformen, könnt ihr Kosten sparen und gleichzeitig mehr Menschen mit euren Anzeigen erreichen.
Echtzeit-Feedback: Über Social Media können eure Stellenanzeigen geteilt, geliked und kommentiert werden. Das ist wichtig, da ihr so ein Echtzeit-Feedback darüber erhaltet, wie gut eure Anzeigen ankommen und ob ihr sie an die richtige Zielgruppe adressiert habt. Anders als z.B. in Fachzeitschriften, könnt ihr die Stellenanzeigen oder das Targeting dann direkt anpassen, ohne dass Mehrkosten entstehen.
Qualifikationen und Fähigkeiten suchen: Über Social Media Plattformen ist es euch möglich, gezielt nach bestimmten Fähigkeiten oder Qualifikationen zu suchen. Ihr könnt also, mittels verschiedener Filter- und Suchfunktionen, dort gezielt genau die Kandidaten finden, die für eine bestimmte Stelle relevant sind und die sich potenziell eher für eure Stellenanzeigen interessieren. Ihr spart als Personalvermittler dadurch Zeit und habt die Möglichkeit, euren Fokus auf die Bewerber zu richten, die über die erforderlichen Qualifikationen verfügen.
Gezielte Ansprache von Kandidaten: Die durch die Filter- und Suchfunktionen gefundenen Kandidaten könnt ihr über Social Media auch direkt ansprechen, während sie sich bei herkömmlichen Stellenanzeigen bei euch melden müssen. Das ist ein entscheidender Vorteil im Kampf um Fachkräfte. Nutzt Social Media somit gezielt für euer Active Sourcing.
Das sind nur einige der vielen Vorteile von Social Recruiting für Personalvermittler.
Natürlich sind Plattformen wie Xing oder LinkedIn für euch als Personalvermittler die wichtigsten Social Media Plattformen, wenn es um die Gewinnung neuer Talente für eure Kunden geht. Aber auch andere Plattformen, wie z.B. Facebook, Instagram und sogar TikTok sind für viele Stellen ideale Orte, um qualifizierte Bewerbungen zu generieren.
LinkedIn: Professionelle Netzwerke
LinkedIn hat derzeit (Stand Oktober 2024) über 850 Millionen Mitglieder weltweit, 20 Millionen davon im DACH-Raum. Die Plattform bietet somit eine breite Basis an potenziellen Kandidaten.
Als Personalvermittler könnt ihr LinkedIn nutzen, um gezielt Fach-und Führungskräfte zu finden, da die Plattform auf berufliche Netzwerke und Karrieren ausgerichtet ist.
Die umfangreichen Such- und Filterfunktionen bei LinkedIn ermöglichen es euch, gezielt nach bestimmten Qualifikationen, Berufserfahrungen oder Branchen zu suchen.
Zudem bietet LinkedIn mit Funktionen wie LinkedIn Recruiter professionelle Tools zur Kandidatensuche, die es ermöglichen, Menschen mit interessanten Profilen direkt anzusprechen und potenzielle Kandidaten auch außerhalb des eigenen Netzwerks zu erreichen.
Der Nachteil von LinkedIn im Social Recruiting: Im Vergleich zu Plattformen wie Facebook oder Instagram ist LinkedIn weniger geeignet, um ein breites Spektrum an Kandidaten anzusprechen, insbesondere in kreativen oder handwerklichen Berufen. Die Nutzerbasis ist primär auf Berufe in den Bereichen IT, Ingenieurwesen, Marketing, Finanzen und Management fokussiert. Für Stellen in kreativen, serviceorientierten oder handwerklichen Berufen bieten visuellere Plattformen wie Instagram oder TikTok oft bessere Möglichkeiten, um die richtigen Talente anzusprechen.
Zusammengefasst eignet sich LinkedIn besonders für:
Fach- und Führungskräfte in IT, Marketing, Finanzen und Ingenieurwesen
Managementpositionen und Spezialistenrollen
Berufe, die ein hohes Maß an beruflichem Netzwerk erfordern
Jobads im Videoformat finden bei LinkedIn besonders viel Beachtung.
Xing: Fachkräfte im DACH-Raum
Xing ist primär ein deutschsprachiges Karrierenetzwerk und hat seine größte Reichweite im DACH-Raum. Im Zeitraum vom 1. Februar 2024 bis zum 31. Juli 2024 verzeichnete Xing 12,9 Millionen monatlich aktive Nutzer. Die Basis an Kandidaten, die ihr über Xing erreichen könnt, ist somit zwar bedeutend geringer als bei LinkedIn, aber gezielter auf den deutschsprachigen Raum ausgerichtet.
Personalvermittler können Xing nutzen, um gezielt nach Fachkräften zu suchen, die in Deutschland, Österreich oder der Schweiz arbeiten möchten. Die Plattform bietet ebenfalls umfangreiche Such- und Filterfunktionen, die es erleichtern, gezielt Kandidaten nach Berufserfahrung, Branche und Standort zu finden.
Ein weiterer Vorteil von Xing ist die starke Integration von Branchengruppen und Business-Netzwerken, in denen Personalvermittler aktiv auf Talentsuche gehen und direkt mit potenziellen Kandidaten interagieren können. Durch den Fokus auf den deutschsprachigen Raum ist die Plattform besonders für mittelständische Unternehmen und lokale Stellenangebote von Bedeutung.
Der Nachteil von Xing im Social Recruiting: Xing hat im Vergleich zu anderen Plattformen eine geringere internationale Reichweite und somit auch eine kleinere Nutzerbasis. Für global ausgerichtete Stellen oder internationale Talente ist Xing weniger geeignet. Auch in kreativen Branchen oder für jüngere Zielgruppen kann Xing im Vergleich zu visuell orientierten Plattformen wie Instagram oder TikTok weniger effektiv sein.
Zusammengefasst eignet sich Xing besonders für:
Stellen im DACH-Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz)
Fach- und Führungskräfte im Mittelstand
Regionale und lokale Jobangebote
Netzwerke und Gruppen für spezifische Branchen
Facebook: Breite Zielgruppenansprache
Im Januar 2024 konnte Facebook mehr als 3 Milliarden aktive Nutzer vorweisen, wovon 400 Millionen der monatlich aktiven Nutzer aus Europa kommen. Facebook bietet euch als Personalvermittler somit eine immense Reichweite und ermöglicht euch eine breite Zielgruppenansprache. Hier könnt ihr Kandidaten erreichen, die auf anderen Plattformen nicht aktiv nach neuen Jobs suchen.
Die detaillierten Targeting-Optionen von Facebook ermöglichen es euch, Stellenanzeigen gezielt nach Kriterien wie Standort, Alter, Interessen und Berufserfahrung zu schalten. Zudem bieten Facebook-Gruppen eine Plattform, um in speziellen Branchen- oder Job-Gruppen gezielt Stellenangebote zu platzieren und sich mit potenziellen Bewerbern auszutauschen.
Der Nachteil von Facebook im Social Recruiting: Die Plattform ist nicht speziell auf berufliche Netzwerke ausgerichtet, weshalb es schwieriger sein kann, hochqualifizierte oder spezialisierte Fachkräfte zu finden. Facebook eignet sich weniger für die gezielte Suche nach Führungskräften oder Fachkräften in Branchen wie IT oder Finanzen. Dafür ist es besonders nützlich für Berufe in Einzelhandel, Gastronomie, Handwerk und Dienstleistungen, wo ein breites Spektrum an Bewerbern erreicht werden soll.
Zusammengefasst eignet sich Facebook besonders für:
Stellen in den Bereichen Einzelhandel, Gastronomie, Handwerk und Dienstleistungen
Breite und passive Zielgruppen, die nicht aktiv auf Jobsuche sind
Lokale oder regionale Jobangebote
Gering- bis mittelqualifizierte Positionen, bei denen Reichweite wichtig ist
Instagram: Recruiting mit Hashtags
Instagram hat derzeit 1,4 Milliarden monatlich aktive Nutzer. In Deutschland nutzen rund 27 Millionen Menschen das soziale Netzwerk. Auch Instagram bietet euch somit eine sehr breite Nutzerbasis und eine große Reichweite für eure Stellenanzeigen.
Ein klarer Vorteil von Instagram gegenüber Plattformen wie LinkedIn, Xing oder Facebook ist die Möglichkeit, visuell ansprechende Inhalte zu teilen. Unternehmen können durch Bilder und Videos ihre Unternehmenskultur, Arbeitsumgebung und offene Stellen auf eine kreative Weise präsentieren, die besonders jüngere Zielgruppen anspricht. Bevor ihr Stellenanzeigen für eure Kunden über Instagram schaltet, solltet ihr also sicherstellen, dass auch der Unternehmensauftritt eurer Kunden bei Instagram ansprechend gestaltet ist und interessante Einblicke in den Arbeitsalltag bietet.
Ein weiterer Pluspunkt ist die starke Reichweite in der Generation Z und bei Millennials, die Instagram intensiv nutzen. Durch gezielte Instagram Ads und Hashtags (Instagram ist eine der wenigen Plattformen, bei denen Hashtags noch relevant sind) könnt ihr als Personalvermittler spezifische Zielgruppen ansprechen, zum Beispiel nach Standort, Interessen oder Branche. Dies ist besonders nützlich für Branchen wie Mode, Design, Marketing, Kreativwirtschaft und Eventmanagement, wo Ästhetik und Kreativität eine wichtige Rolle spielen.
Der Nachteil von Instagram im Social Recruiting: Instagram ist sehr wenig auf berufliche Netzwerke fokussiert. Für hochqualifizierte oder spezialisierte Fachkräfte, die über berufliche Plattformen wie LinkedIn oder Xing leichter zu finden sind, ist Instagram weniger geeignet. Zudem erfordert Instagram ein hohes Maß an visueller Kreativität und kontinuierlichen Content, um effektiv zu sein. Reine Text- oder Stellenanzeigen funktionieren hier kaum.
Zusammengefasst eignet sich Instagram besonders für:
Kreative und visuell orientierte Branchen wie Mode, Design, Marketing und Eventmanagement
Jüngere Zielgruppen, insbesondere Generation Z und Millennials
Stärkung des Employer Brandings durch visuelle Inhalte
Stellen, die eine starke Unternehmenskultur und ansprechende Arbeitsumgebung betonen
Gutes Targeting von passiven Kandidaten: Diese Anzeige für eine Stelle als Social Media Manager wurde unserer Social Media Managerin bei Instagram im Feed eingespielt, obwohl sie gerade nicht aktiv auf Jobsuche ist.
TikTok: Reichweite mit Kurzvideos
TikTok hat derzeit rund 15 Milliarden aktive Nutzerim Monat, mehr als 20 Millionen davon in Deutschland. Auch auf TikTok findet ihr somit eine breite Basis an Nutzern, die ihr mit euren Stellenanzeigen erreichen könnt, die noch dazu sehr jung ist. Fast 40 Prozent der TikTok-Nutzer sind zwischen 18 und 24 Jahre alt. Doch inwiefern soll die Plattform für Kurzvideos für Social Recruiting geeignet sein?
Tatsächlich ist TikTok eine aufstrebende Plattform im Social Recruiting, die euch als Personalvermittler eine einzigartige Möglichkeit bietet, jüngere Zielgruppen kreativ und authentisch anzusprechen. Der große Vorteil von TikTok gegenüber anderen Plattformen wie LinkedIn oder Facebook ist die starke visuelle und kurzformatige Ausrichtung. Mit unterhaltsamen, kurzen Videos (15 bis 60 Sekunden) können Personalvermittler auf kreative Weise Einblicke in den Arbeitsalltag, das Team und die Unternehmenskultur geben. Dies spricht besonders die Generation Z an, die TikTok intensiv nutzt.
Ein weiteres Plus ist die virale Reichweite der Plattform. TikTok ermöglicht es, Inhalte schnell an eine große Anzahl von Nutzern zu verbreiten, insbesondere wenn der Content unterhaltsam, originell und authentisch ist. Unternehmen können zudem durch Hashtags und Challenges mit kreativen Inhalten direkt mit potenziellen Kandidaten interagieren und so eine emotionale Bindung aufbauen. Wichtig ist dabei, authentisch zu sein, Trends zu nutzen und die Nutzer klar dazu aufzufordern, sich zu bewerben oder dem Unternehmensprofil zu folgen.
Der Nachteil von TikTok im Social Recruiting: TikTok ist im Vergleich zu Plattformen wie LinkedIn oder Xing weniger für die Suche nach qualifizierten Fachkräften und Führungskräften geeignet. TikTok spricht eher kreative und jüngere Talente an, weshalb es sich besonders für Branchen wie Marketing, Medien, Mode, Unterhaltung und Kreativwirtschaft eignet. Zudem erfordert die Plattform kontinuierliche Kreativität und den Einsatz von Video-Content, was nicht jeder Personalvermittler ohne weiteres leisten kann.
Zusammengefasst eignet sich TikTok besonders für:
Kreative Berufe und Branchen wie Marketing, Mode, Medien und Unterhaltung
Die Ansprache der Generation Z und junger, kreativer Talente
Visuell ansprechende Inhalte und Einblicke in Unternehmenskultur und Teamdynamik
Stellen, die eine kreative und dynamische Arbeitsumgebung betonen
YouTube: Tiefergehende Inhalte und visuelle Einblicke
Die Videoplattform YouTube hatte im Januar 2024 rund 2,5 Milliarden monatlich aktive Nutzer, ca. 71 Millionen davon in Deutschland. Obwohl das Portal ursprünglich als reine Videoplattform gedacht war, hat es inzwischen, u.a. durch die Möglichkeit Videos zu kommentieren, zu teilen und natürlich auch eigene Inhalte zu verbreiten, den Status einer Social Media Plattform erreicht.
YouTube bietet euch als Personalvermittlern eine hervorragende Möglichkeit, tiefergehende Inhalte und visuelle Einblicke in Unternehmen und Jobangebote zu präsentieren. Der klare Vorteil von YouTube gegenüber anderen Plattformen wie Instagram oder TikTok ist die Möglichkeit, längere Videos zu erstellen, die detaillierte Informationen liefern. Personalvermittler können über YouTube Recruiting-Videos, Interviews mit Mitarbeitern, Erklärvideos zu Jobrollen oder Behind-the-Scenes-Material veröffentlichen, was besonders für Kandidaten mit hohem Informationsbedarf wertvoll ist. Zudem lassen sich Videos leicht in andere Plattformen und Webseiten einbinden.
Ein weiterer Vorteil ist, dass YouTube nicht nur eine Plattform für kurze Unterhaltung ist, sondern häufig von Menschen genutzt wird, die gezielt nach Informationen suchen. So können Unternehmen durch gut optimierte Videos (YouTube-SEO) gezielt gefunden werden und ihre Arbeitgebermarke stärken. Dies macht die Plattform besonders attraktiv für Branchen wie Technologie, Bildung, Ingenieurwesen und Wissenschaft, wo detaillierte Informationen wichtig sind.
Der Nachteil von YouTube im Social Recruiting: Die Nutzung von YouTube für Social Recruiting erfordert die Erstellung von qualitativ hochwertigen Videos. Das kann nicht nur kostenintensiv, sondern auch sehr zeitaufwendig sein. Im Vergleich zu TikTok oder Instagram, die auf schnelle und einfache Inhalte setzen, erfordert YouTube mehr Planung und Produktionsaufwand. Zudem ist die direkte Interaktion mit Kandidaten weniger ausgeprägt, da YouTube weniger auf eine direkte Konversation mit den Nutzern ausgelegt ist.
Zusammengefasst eignet sich YouTube besonders für:
Branchen wie Technologie, Ingenieurwesen, Bildung und Wissenschaft, die detaillierte Informationen erfordern
Längere und tiefere Einblicke in Unternehmenskultur und Jobrollen
Gut recherchierte und informative Videos, die gezielt gefunden werden sollen
Employer Branding durch Interviews, Imagefilme oder Erklärungsvideos
Um für eure Kunden erfolgreiches Social Recruiting zu betreiben, solltet ihr folgende Tipps beachten:
Ansprechende Arbeitgebermarke: Sollten eure Kunden noch kein gutes Employer Branding haben, müsst ihr ihnen bei der Erstellung eines solchen helfen. Es hilft nichts, die tollsten Stellenanzeigen mit einem super genauen Targeting zu schalten, wenn die Social Media Präsenzen, die Website oder die Landingpage des Unternehmens oder sogar das gesamte Employer Branding die potenziellen Bewerber nicht überzeugt. Eine starke Arbeitgebermarke schafft Vertrauen und steigert die Attraktivität des Unternehmens, sodass sich Talente eher bewerben.
Gezielte Stellenanzeigen: Statt wahllos Stellenanzeigen zu schalten, sollten diese genau auf die Zielgruppe zugeschnitten sein. Mit gezielten Anzeigen, die durch Social-Media-Plattformen an spezifische Berufsgruppen, Altersgruppen oder geografische Standorte ausgespielt werden, erreicht ihr die passenden Kandidaten. Durch präzises Targeting und ansprechende Visuals könnt ihr die Aufmerksamkeit qualifizierter Talente gewinnen, die sich mit herkömmlichen Methoden vielleicht nicht angesprochen fühlen.
Active Sourcing: Verlasst euch nicht alleine auf eure Stellenanzeigen, sondern geht auch proaktiv auf potenzielle Kandidaten zu. Durch Active Sourcing könnt ihr über Plattformen wie LinkedIn, Xing oder auch Instagram gezielt Kandidaten ansprechen, die perfekt auf die ausgeschriebene Stelle passen. So bekommt ihr auch Zugang zu passiven Kandidaten, die zwar nicht aktiv auf Jobsuche sind, aber für eine interessante Gelegenheit offen sein könnten.
Influencer Marketing: Ein zusätzliches Element, wie ihr abseits bezahlter Anzeigen, organischer Inhalte und Active Sourcing Social Media noch für euer Recruiting nutzen könnt, ist Influencer Marketing. Influencer spielen eine immer größere Rolle im Social Recruiting, insbesondere bei jüngeren Zielgruppen. Durch Kooperationen mit Branchen-Influencern oder Mikro-Influencern können eure Kunden ihre Reichweite vergrößern und ihre Arbeitgebermarke in einem authentischen und glaubwürdigen Licht darstellen. Influencer können das Unternehmen durch authentische Inhalte und Empfehlungen präsentieren und so die Sichtbarkeit und Attraktivität der Marke erhöhen.
Hashtags und Keywords nutzen: Die richtigen Hashtags und Keywords sind, je nach Plattform, entscheidend, um die Reichweite der Stellenanzeigen zu erhöhen und die Sichtbarkeit zu verbessern. Nutzt populäre und branchenrelevante Hashtags, um sicherzustellen, dass eure Anzeigen von der richtigen Zielgruppe gefunden werden. Auch die Verwendung von standort- und branchenspezifischen Keywords sorgt dafür, dass eure Posts in den Suchergebnissen erscheinen und mehr potenzielle Kandidaten erreichen.
Interaktion mit der Zielgruppe: Social Recruiting ist keine Einbahnstraße. Die Interaktion mit potenziellen Kandidaten ist ebenso wichtig wie das Schalten von Anzeigen. Eure Kunden sollten aktiv mit ihrer Zielgruppe in den sozialen Medien kommunizieren, auf Kommentare und Nachrichten reagieren und an Diskussionen teilnehmen. Durch eine regelmäßige und authentische Interaktion bauen sie eine Beziehung zu den Talenten auf und schaffen eine positive Wahrnehmung der Arbeitgebermarke.
Obwohl Social Recruiting viele Vorteile bietet, gibt es auch einige häufige Fehler, die Personalvermittler vermeiden sollten:
Fehlende Markt- und Wettbewerbsanalyse: Ohne eine gründliche Analyse des Marktes und der Konkurrenz besteht die Gefahr, dass eure Social-Recruiting-Strategien ins Leere laufen. Ihr müsst wissen, welche Plattformen eure Zielkandidaten nutzen, wie sich die Wettbewerber positionieren und was sie erfolgreich macht. Nur so könnt ihr eure eigene Strategie differenzieren und erfolgreich umsetzen.
Zu viele Anforderungen: Eine Stellenausschreibung mit einer langen Liste an Anforderungen kann potenzielle Bewerber abschrecken. Wenn die Anforderungen zu spezifisch oder zu hoch sind, fühlen sich viele qualifizierte Kandidaten möglicherweise nicht angesprochen. Haltet die Anforderungen realistisch und legt den Fokus auf Fähigkeiten, die tatsächlich essentiell für die Position sind.
Schlechte Candidate Experience: Die Candidate Experience beginnt schon bei dem ersten Kontakt des Talentes mit dem Unternehmen. Eine negative Erfahrung während des Bewerbungsprozesses kann potenzielle Talente abschrecken und sogar den Ruf eurer Kunden schädigen. Dazu gehören u.a. nicht funktionierende oder unnötig komplizierte Bewerbungsformulare, schlechte Landingpages oder zu viele Anforderungen an die Bewerber. Verzichtet daher z.B: darauf, einen Lebenslauf oder ein Anschreiben von den Talenten zu fordern, wenn dies nicht unbedingt notwendig ist. Ermöglicht “Express-Bewerbungen”, die nur wenige Minuten dauern und meldet euch schnell auf Bewerbungen zurück. Ein reibungsloser, transparenter und wertschätzender Bewerbungsprozess ist unerlässlich, um Top-Talente zu gewinnen und zu halten.
Fokus nur auf Benefits: Viele Unternehmen sind sehr stolz auf die Benefits, die sie ihren Mitarbeitern anbieten. Gerade den jüngeren Generationen geht es aber weniger um Benefits, als um ein gutes Betriebsklima, tolle Vorgesetzte und eine gute Work-Life-Balance. Achtet daher darauf, dass das Unternehmen und die Unternehmenskultur authentisch präsentiert wird. Verdeutlicht die Werte des Unternehmens und gebt Einblicke in das Arbeitsumfeld, zum Beispiel indem Fotos und Videos von Mitarbeiterveranstaltungen auf Social Media gepostet werden.
Wenige oder keine Videoinhalte: In einer Zeit, in der visuelle Inhalte immer wichtiger werden, verzichten viele Unternehmen noch auf Videos in ihrem Social Recruiting. Videos bieten jedoch die Möglichkeit, authentische Einblicke in das Unternehmen zu geben und potenzielle Bewerber emotional anzusprechen. Unternehmen, die auf Video verzichten, verpassen eine Chance, sich dynamisch und modern zu präsentieren.
Falsche Ansprache passiver Kandidaten: Passive Kandidaten sind nicht aktiv auf Jobsuche und reagieren deshalb auch weniger auf typische Stellenausschreibungen, wie aktiv suchende Talente. Um passive Kandidaten für die Stelle zu gewinnen, müsst ihr ihnen besonders kreative und ansprechende Inhalte präsentieren, die ihre Aufmerksamkeit erregen und ihr Interesse an der Stelle wecken. Storytelling ist hier ein wesentlicher Faktor. Statt schlichten Jobinfos gilt es, Geschichten aus dem Unternehmensalltag und die Unternehmenskultur zu präsentieren. Die Ansprache passiver Kandidaten muss zielgerichtet sein und sie emotional erreichen.
Fehlende Authentizität: Bewerber merken schnell, wenn ein Unternehmen nicht authentisch wirkt. Ein unechtes oder übertriebenes Employer Branding kann abschreckend wirken, da potenzielle Mitarbeiter schnell Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit bekommen. Es ist wichtig, ehrlich und transparent zu kommunizieren und ein echtes Bild von der Unternehmenskultur zu vermitteln.
Zu lange Wartezeiten: Für Nutzer von Social Media muss alles immer schnell gehen. Wenn Kandidaten, die ihr über dieses Medium ansprecht, zu lange auf eine Rückmeldung warten, verlieren sie das Interesse oder nehmen andere Jobangebote an. Es ist daher wichtig, auf über Social Media eingegangene Bewerbungen innerhalb weniger Tage zu reagieren. Am besten schickt ihr noch am selben Tag eine Eingangsbestätigung, wobei euch Automatisierungen helfen können. Eine schnelle und effiziente Kommunikation im Bewerbungsprozess ist entscheidend, um die besten Talente zu gewinnen. Lange Wartezeiten hinterlassen nicht nur einen schlechten Eindruck, sondern können auch die Arbeitgebermarke schädigen.
Vermeidet ihr diese Fehler, wird euer Social Recruiting mit Sicherheit erfolgreich.
Automatisierung spielt eine immer größere Rolle im Recruiting, und auch im Social Recruiting bietet sie enormes Potenzial.
Durch den Einsatz von Recruiting-Tools oder Chatbots können Personalvermittler repetitive Aufgaben automatisieren, wie das Vorselektieren von Bewerbern, die Terminplanung für Interviews oder sogar die initiale Ansprache potenzieller Kandidaten.
Plattformen wie LinkedIn bieten bereits Tools, die es ermöglichen, bestimmte Nachrichten automatisiert an Kandidaten zu senden oder passende Profile regelmäßig angezeigt zu bekommen. Diese Automatisierungen sparen nicht nur Zeit, sondern sorgen auch dafür, dass keine potenziellen Talente übersehen werden.
Automatisierte Analysetools helfen zudem dabei, die Erfolge von Social-Recruiting-Kampagnen zu messen und Optimierungspotenziale zu erkennen. Welche Beiträge wurden am häufigsten geteilt? Welche Anzeigen haben die höchste Klickrate? Diese Daten ermöglichen es, die Strategie kontinuierlich zu verbessern.
Social Recruiting Automations wie jobfire ermöglichen es Personalvermittlern und Unternehmen, Stellenanzeigen automatisiert und individualisiert auszuspielen, um die Zielgruppe damit persönlicher Anzusprechen. Außerdem ist damit eine Ausspielung der Stellenanzeigen im direkten Umfeld der Standorte möglich, an denen neue Talente gesucht werden. Personalvermittler und Unternehmen sparen so nicht nur Zeit und Aufwand, sondern generieren auch signifikant mehr qualifizierte Bewerbungen.
Fazit
Als Personalvermittler habt ihr natürlich einen riesigen Talentpool, auf den ihr zurückgreifen könnt und werdet auch zukünftig mit anderen Methoden, wie Stellenanzeigen in Jobbörsen oder Fachzeitschriften, Kaltakquise per Telefon oder Mail und dergleichen erfolgreich sein. Um für eure Kunden aber wirklich die für ihre freien Stellen am besten geeignetsten Talente zu finden, bietet Social Recruiting eine wertvolle Ergänzung. Es ermöglicht euch, durch gezielte Ansprache und Nutzung sozialer Medien schneller und effizienter Kandidaten zu gewinnen und gleichzeitig die Arbeitgebermarke eurer Kunden authentisch zu präsentieren. So hebt ihr euch nicht nur von der Konkurrenz ab, sondern erreicht auch Kandidaten, die sonst vielleicht unentdeckt geblieben wären.